Sonntag, 9. Mai 2010

Fruchtiger Frühling für die Geschmacksnerven

Mehr Frühling geht nicht! In der Maikollektion frohlockt der Pralinenclub gleich doppelt mit einer Geschmacksbombe. „Apfel Cidre doux“ und „Rhabarber“ sind die zwei Pralinensorten, die aus besonderen Streuobstwiesen-Säften hergestellt werden. So viel kann verraten werden: Pralinenliebhaber und Mitglieder können sich auf ein fruchtiges Aroma und erfrischend-milden Geschmack freuen – richtig ausgereift und verarbeitet. Die Säfte stellt uns die Obstkelterei van Nahmen zur Verfügung. Haus Wildenrath ist die Zentrale für den Rheinischen Obstsortengarten, auf den sich der Pralinenclub ebenfalls konzentriert. Deshalb gibt es direkt auch ein Rhabarber Praliné dabei.

Der milde Apfelcidre Doux beispielsweise aus der Kelterei van Nahmen wird vornehmlich aus traditionellen Obstsorten schonend gekeltert. Da Geschmack und Aroma von dem Reifegrad der Äpfel abhängen, wird ausschließlich spät ausgereiftes Obst verwendet. Vor der Verarbeitung werden die Äpfel gründlich gewaschen. Anschließend werden auf einem Verleseband schlechte und ungesunde Äpfel ausgelesen. Dann werden die Äpfel in einer Obstmühle gemahlen und ausgepresst. Der aus der Presse ablaufende Saft ist naturtrüb – ihm wird nichts entzogen und nichts hinzugefügt: Kein Zucker, keine Konservierungsmittel, keine Aromastoffe. Der Apfelsaft ist Direktsaft, das heißt Saft direkt aus der Frucht und nicht aus Konzentrat durch Rückverdünnung mit Wasser hergestellt. 80 Prozent des in Deutschland verarbeiteten Apfelsaftes wird aus Konzentrat hergestellt. Alleine 17 Prozent davon entstammt mittlerweile aus chinesischem Apfelsaftkonzentrat (mit deutlich steigender Tendenz). Das hinsichtlich industrieller Interessen sehr weit gefasste EU-Recht lässt heute allerlei Schindluder zu, wodurch es schwer geworden ist einen Fruchtsaft in dieser Qualität zu finden.

Die Kelterei van Nahmen wiederum arbeitet auch mit dem Naturschutzbund (NABU) für das Projekt „Streuobstwiesen“ zusammen. Der NABU hat sich zur Aufgabe gemacht, die Streuobstwiesen-Kultur zu fördern. Die Streuobstwiesen sind wichtig für den Naturschutz und sie brauchen Pflege. Die Obstsorten, die da besonders eingebunden werden, sind alte teils vergessene Obstbäume, die weniger krankheitsanfällig sind und das Obst ist dazu wesentlich gesünder. Auf einer von der Stadt Wassenberg zur Verfügung gestellten ehemaligen Pfirsichplantage sowie angrenzenden Flächen und Wanderalleen sollen die rund 400 bis 500 vom Aussterben bedrohten Obstsorten des Rheinlandes angepflanzt werden.

Der Begriff Streuobstwiese bezeichnet Anpflanzungen von hochstämmigen Obstbäumen, die „verstreut“ in der Landschaft stehen. Streuobstwiesen entstanden zu einer Zeit, als die Landwirtschaft und der Obstbau noch nicht voll mechanisiert waren. Heimisches Obst nahm damals bei der Ernährung der Bevölkerung einen wesentlich höheren Stellenwert ein.

„Mit unseren monatlich wechselnden Kollektionen soll in den nächsten Monaten immer wieder eine Pralinensorte mit erhaltenswerten Säften dabei sein. So lernen unsere Pralinenmitglieder die Streubostwiesen von der Schokoladenseite kennen“, freuen sich Klaus und Frank auf das einmalig fruchtige Geschmackserlebnis.